Als ich Mali aus dem Schwarzwald ins Rheinland exportierte, lag sie eingekuschelt in einer Decke neben mir und schaute mich fragend an, was jetzt passieren wird?
Wenn ich mich daran zurückerinnere, wird mir klar, dass ich in diesem Moment, ohne es wirklich zu wissen, das erste intuitive Gespräch mit Mali führte. Gedanklich sagte ich mir - und somit auch ihr - dass wir ab jetzt für eine lange und schöne Zeit zusammen sein werden und sie sich schon mal auf einiges vorbereiten kann. Mein Leben sei nunmal sehr bewegt und sie würde so gut wie alles mitmachen müssen. Diesen wissenden und intensiven Blick eines gerade mal zwölf Wochen jungen Welpen werde ich nie vergessen.
Sie sendete mir den Satz: „Das Gefühl habe ich auch. Na, dann...“
Sie machte alles mit. Stets war sie in meiner Nähe, beobachtete und studierte mich unablässig. Es gab Momente,
in denen es sich anfühlte, als wäre ein unsichtbarer Spitzel in meinen vier Wänden. Nichts entging ihren stahlblauen Augen. Innerhalb kürzester Zeit kannte sie mich besser, als manch langjähriger Freund.
In den folgenden Jahren unserer Mensch-Hund-Wohngemeinschaft hat sie mir mehr über Hunde beigebracht, als jeder Tiertrainer, jeder Experte und jedes Fachbuch. Während der ersten, intensiven Zeit des gegenseitigen Kennenlernens, baute sich eine so starke Verbindung auf, dass ich nach gerade mal drei Stunden Welpentraining entschied, fortan alles mit ihr direkt zu klären - und zwar in unserer eigenen Art der wortlosen Kommunikation. Natürlich auch verbal, aber selbst das geschieht meistens sehr leise.
Soweit es möglich war, begleitete mich Mali immer und überall hin. Ganz selbstverständlich, sehr selbstbewusst.
Sie wurde zu meinem Best-Buddy, meiner Lehrerin und Assistentin. Mehr noch - sie kam mit zu beruflichen Fotoshootings und lief mir glatt den Rang als Werbemodel ab. Wo sie auftauchte: all eyes on her! Es kursierten sogar Bilder von einer Vernissage im Internet, wo sie wohl allein hingegangen sein muss. Ich war auf den Fotos jedenfalls nicht zu sehen.
Bei meinen Lesungen lag sie stillschweigend und lauschend neben mir. Sie schien das Schlusswort einer jeden Geschichte genau zu kennen, denn am Ende stand sie auf, ging nach vorn zum Publikum und nahm voller Stolz meinen Applaus entgegen. Für mich blieb dann noch die kurze Verbeugung.
Gab es mal Herrenbesuch, wurden dieser vorab recht kühl und distanziert auf Herz und Nieren geprüft. Allerdings auch auf Jackentaschen, denn beim richtigen Gastgeschenk knickte sie schon mal ein. (Es sei ihr verziehen, ich tat es auch.) Wenn Mali sich dazu entschieden hatte, eine Beziehung aufzubauen, gab sie jedem einzelnen das Gefühl, ein ganz besonderer Freund zu sein. Sie spürte sofort, was von dieser Seite ersehnt wurde und verhielt sich dementsprechend individuell. Mit dem einen wurde gekuschelt, mit der anderen nur getobt. Bei manchen war sie laut und aufgeregt, beim nächsten sanft und leise. Auch ihre tierischen Freunde wurden und werden stets mit Bedacht ausgewählt.
Wie war das noch? Wie der Herr, so’s Gescherr.
Es war also nur nur eine Frage der Zeit, wann ich zur professionellen Tierkommunikation kommen würde. Nachdem ich meine beruflichen Tätigkeiten vor der Kamera beendete, entschied ich mich, meinem Herzen zu folgen und nur noch das zu tun, was ich wirklich tun möchte. So führte es mich glücklicherweise und ohne Umwege zur Tierakademie von Pia Mayen. Es begann mit dem Basiskurs und den Grundlagen der TK. In der darauffolgenden, zertifizierten Masterausbildung ging es um die Vertiefung aller Themen, der Inhalte und noch so viel mehr...
Die Ausbildung überstieg weit, was ich mir vorgestellt hatte. Bei Pia durfte ich auf höchstem Niveau die professionelle Tierkommunikation erlernen und meine Fähigkeiten und Stärken entwickeln. Ohne Übertreibung kann ich heute sagen, dass diese Entscheidung und die daraus resultierenden Erfahrungen mich und mein Leben verändert haben. Und nicht nur meines - auch Malis Leben veränderte sich noch mehr nach ihren Wünschen.
Nun hatte sie mich endlich da, wo sie mich haben wollte.
Danke Mali. Danke Pia.
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